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Vorsorge

Bei Geld auf guten Mix achten

7.5.2025
Avatar von Jürgen Sinn
Jürgen Sinn
2 Minuten

Thomas Hentschel von der Verbraucherzentrale NRW erläutert, worauf es bei Sparplänen ankommt.

Foto: Verbraucherzentrale NRW Grafik: picture alliance / Zoonar

Zusammenfassung

Auch mit kleinen Beträgen lohnt sich gezielte Geldanlage, um Inflationseinflüsse zu minimieren. ETFs sind langfristig vorteilhaft, besonders bei Indizes wie MSCI World. Ein Mix aus sicheren Anlagen und ETFs bietet planbare Sicherheit.

Wenn es um Geldanlage geht, denken viele, die weniger haben, dass das dann kein Thema sei…

Hentschel: Halt, Stopp! Gerade wenn man wenig Geld oder Einkommen hat, hat man doch nichts zu verschenken. Schon gar kein Geld.

Das heißt, Sie raten auch dann zur gezielten Geldanlage, wenn man z.B. nur 20 oder 50 Euro im Monat sparen kann?

Hentschel: Ja, natürlich. Es kommt die auf die Höhe der Spar-Beiträge an, sondern dass man gerade kleine Beträge gezielt anlegt und das Maximale rausholt. Denn wenn man nichts macht, dann frisst die Inflation ohnehin alles weg – egal, ob es Geld ist, das nur auf dem Girokonto liegt, oder Einkommen, das über die Preis-Erhöhungen geschmälert wird. Gerade wer wenig Geld hat, ist doch von der Inflation besonders betroffen. Und deshalb gilt es das Geld, das man hat, gut anzulegen.

Wenn es um Geldanlage geht, heißt es meist ETF, also Index-Aktienfonds. Gilt das auch für kleinere Spar-Beiträge?

Hentschel: Im Prinzip ja. Aber entscheidender ist, welches Spar- und Sicherheits-Ziel man hat. Bei reinen Aktien- und Index-Fonds (ETFs) kann es allen schon mal kribbelig werden, die noch wenig Erfahrung haben, wenn es mal eine Delle in der Marktentwicklung und damit beim Kontostand des Ersparten gibt. Aber über einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren hat es z.B. beim MSCI World, darauf beziehen sich die meisten weltweiten ETFs, noch nie Verluste gegeben.

Also empfehlen Sie auch bei kleineren Spar-Beiträgen ETFs?

Hentschel: Ja, wenn man längerfristig das Geld anlegen will bzw. einen Sparplan über längere Zeit hat. Man sollte nur darauf achten, dass die ETFs sich auf Indizes wie den MSCI World und den FTSE beziehen. Dann macht es praktisch keinen Unterschied, bei welcher Bank bzw. welchem Anbieter man die ETFs kauft.

Und was, wenn einem die weltweiten Aktienmärkte nicht behagen, man sich planbare Sicherheit wünscht?

Hentschel: Es ist ja ein Irrglaube, dass man immer alles Geld in einer Form anlegen muss. Das gilt ja auch für kleinere monatliche Spar-Beiträge. Man kann ja auch einen Mix aus sicherer Geldanlage wie Tages- oder Festgeld plus ETF wählen, beispielsweise je zur Hälfte. Viel entscheidender ist, dass man sich überhaupt intensiver mit guter Geldanlage beschäftigt.