Zusammenfassung
Die Bundesregierung garantiert bis 2031 ein Rentenniveau von 48 %. Reformen werden verschoben – gut für alle, die bald in Rente gehen. Ihre Ansprüche steigen deutlich, teils um bis zu 35 %. Durch höhere Löhne wächst der Rentenwert stark. Jetzt ist die Chance, durch clevere Schritte wie freiwillige Beiträge oder Minijobs die eigene Rente spürbar zu verbessern und von den goldenen Jahren zu profitieren.
Es sind gerade 20 Zeilen, in denen es im Koalitionsvertrag der neuen Regierung um die Rente geht. 20 Zeilen von insgesamt 4.588. Und doch steckt in diesen 20 Zeilen für Millionen Arbeitnehmer und Rentner eine Botschaft: Jetzt kommen goldene Renten-Jahre!
„Wir werden die Alterssicherung für alle Generationen auf verlässliche Füße stellen. Deshalb werden wir das Rentenniveau bei 48 Prozent gesetzlich bis zum Jahr 2031 absichern. Die Mehrausgaben, die sich daraus ergeben, gleichen wir mit Steuermitteln aus.“
Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD
Denn: Der Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD schreibt bis 2031 ein Renten-Niveau von 48% fest – und damit indirekt weitere, kräftige Renten-Erhöhungen. Gleichzeitig werden Reformen des gesetzlichen Rentensystems auf das nächste Jahrzehnt vertagt. Sehr zur Freude von allen, die schon in Rente sind oder in den nächsten fünf bis zehn Jahren in Rente gehen werden.
Kräftige Erhöhung der Renten-Ansprüche
Doch was bedeuten die Beschlüsse der neuen Regierung genau? Normalerweise sieht die Renten-Formel – vereinfacht gesagt – vor, dass die Renten so erhöht werden, wie auch die Gehälter steigen. Da sich aber das Verhältnis von Rentner und Arbeitnehmern seit Jahren verschlechtert, wurden schon vor vielen Jahren mehrere Faktoren in die Renten-Formel eingebaut wurden, die dazu führen sollen, dass die Renten eigentlich langsamer steigen, wenn es immer mehr Rentner bzw. immer weniger Arbeitnehmer gibt, die diese Renten finanzieren. Doch diese Faktoren wurde ausgesetzt. Und nun kommt die Vorgabe hinzu, dass das Renten-Niveau mindestens 48% betragen muss. Das heißt, ein sog. Standard-Eckrentner erhält 48% des Durchschnittslohn als Rente.
„In diesem Jahr (2024) hat bei der Rentenanpassung zum 1. Juli erstmalig die Haltelinie für das Rentenniveau gemäß dem RV-Leistungsverbesserungs- und – Stabilitätsgesetz gegriffen und der aktuelle Rentenwert wurde so angehoben, dass das Sicherungsniveau vor Steuern von 48% liegt“
Rentenversicherungsbericht 2024 der Bundesregierung
Da aber wegen des Arbeitskräftemangels die Löhne in den nächsten Jahren im Schnitt überproportional steigen werden, muss das Bundesarbeitsministerium dann auch den Rentenwert (also den Gegenwert eines Entgeltpunktes) entsprechend stark anheben.
Warum auch Arbeitnehmer davon besonders profitieren
Da aber der Rentenwert nicht nur für den idealisierten Standard-Eckrentner gilt, sondern für alle Rentner, dürften in den nächsten fünf bis zehn Jahren weiter kräftige Renten-Erhöhungen für alle erfolgen. Heißt: Trotz des demografischen Wandels und dem immer ungünstigeren Verhältnis von beitragszahlenden Arbeitnehmern und Rentner profitieren zuerst alle im Ruhestand.
35% mehr Rente
Schätzungen gehen davon aus, dass der Rentenwert bis 2031 um etwa 30% steigen wird – und viele Renten teils um 35%. Modell-Rechnungen zeigen, dass die Standard-Eckrente im Jahr 2032 um ein gutes Drittel höher liegen wird als heute. Die Standard-Eckrente beträgt heute etwa 1.769 Euro im Monat, in sieben Jahren dürfte sie bei 2.257 Euro im Monat liegen. Noch etwas stärker dürfte der Anstieg der Renten für alle ausfallen, die aktuell eine geringere monatliche Rente, zum Beispiel 1.000 Euro oder 1.400 Euro im Monat, erhalten.
Freuen dürfen sich über die Festschreibung von 48%-Renten-Niveau aber auch alle Arbeitnehmer, die in den nächsten fünf bis zehn Jahren in Rente gehen können (zumal eine Anhebung der Altersgrenzen auf absehbare Zeit nicht erfolgt).

"Ich bin dagegen, dass wir das Rentenalter erhöhen – freiwillig kann man schon jetzt länger arbeiten und das werden wir noch attraktiver machen"
Lars Klingbeil
Denn die überproportionale Anhebung der Rentenwerte Jahr für Jahr führt auch dazu, dass ihre bisherigen Renten-Ansprüche entsprechend höher gewertet werden. (Näheres zeigt der Extra-Beitrag: So profitieren Arbeitnehmer (Link). Denn maßgeblich für die Rentenhöhe ist der Rentenwert, der zum Zeitpunkt des Rentenbeginns gilt.
„Ein abschlagsfreier Renteneintritt nach 45 Beitragsjahren wird auch künftig möglich bleiben. Gleichzeitig schaffen wir zusätzliche finanzielle Anreize, damit sich freiwilliges längeres Arbeiten mehr lohnt. Und Arbeiten im Alter machen wir mit einer Aktivrente attraktiver. Statt einer weiteren Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters wollen wir mehr Flexibilität beim Übergang vom Beruf in die Rente. Dabei setzen wir auf Freiwilligkeit.“
Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD
Das heißt, wer heute 55 oder 60 ist, profitiert von den steigenden Rentenwerten der nächsten Jahre, wird aber kaum noch von den zu erwartenden höheren Rentenbeiträgen in den Jahren nach 2030 belastet.

"Neben einem stabilen Renten-Niveau wollen wir vor allem betriebliche Altersvorsorge zugänglicher, einfacher und vor allem attraktiver machen, besonders für Beschäftige mit niedrigem Einkommen und in kleinen und mittleren Firmen"
Friedrich Merz
Denn deren Steigerung will die Bundesregierung unbedingt so lange wie möglich verhindern, um die Wirtschaft nicht zu belasten.
Die goldenen Jahre nutzen
Umso wichtiger ist es, jetzt alle Möglichkeiten zu nutzen, um die Zahl der Entgeltpunkte noch zu erhöhen.
Mehr dazu finden Sie hier
Einige Beispiele, was auch kurz vor der Rente (oder sogar im Ruhestand) noch möglich ist:
- Freiwillige Rentenbeiträge einzahlen. Möglich sind die für jeden ab 50. Auch die durch Einzahlungen erzeugten zusätzlichen Entgeltpunkte profitieren sofort von den goldenen Jahren; und die Rendite liegt höher als bei klassischen Tages- oder Festgeld-Konten.
- Zusätzliche Entgeltpunkte erzeugen. Dies ist auch für Rentner möglich, die Angehörige pflegen, oder die einen Mini-Job annehmen.
- Renten-Verluste nach einer Scheidung oder für Schul- und Hochschulzeiten ausgleichen.
- Grundsätzlich alles tun, um eventuelle Renten-Lücken zu schließen.
Wichtig aber ist, gerade bei freiwilligen Einzahlungen: Möglichst bald handeln. Denn die Beiträge, die dieses Jahr noch eingezahlt werden, profitieren bereits ab dem kommenden Jahr (und von da an jährlich) von den überproportionalen Erhöhungen des Rentenwerts.
Mehr Geld für Mütter & für jedes Kind
Doch damit nicht genug. Auch bei der Mütter-Rente und den Hinterbliebenen-Renten plant die neue Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD deutliche Verbesserungen, so dass die kommenden goldenen Jahre für diese besonders hell glänzen. Was darüber hinaus konkret geplant wird, zeigt dieser Beitrag: (Link auf Beitrag Pläne)
Kommen jetzt die Goldenen Jahre für Rentner?


Weil die neue Bundesregierung notwendige Renten-Reformen vertagt, können sich Rentner und Arbeitnehmer über viele Jahre mit kräftig wachsenden Renten-Ansprüchen freuen. Umso wichtiger ist, dass jeder diese kurze Phase nutzt, um die eigene Rente zu optimieren.


Dank der Pläne der neuen Bundesregierung profitieren auch viele Arbeitnehmer von den goldenen Renten-Jahren.


CDU/CSU und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag nur vergleichsweise wenige Worte zur Rente gesagt. Was sich dahinter verbirgt, steht hier. Und wenn Sie den Koalitionsvertrag selbst lesen wollen, hier finden Sie das Original: https://www.koalitionsvertrag2025.de


Neben dem Festschreiben des Renten-Niveaus auf 48% bis 2031 sollen diese Dinge verbessert werden. Diese helfen auch Eltern.