Zusammenfassung
Der Artikel erklärt einen cleveren Weg, um mehr Rente zu erhalten, indem man eine Teilrente beantragt, während man einen Angehörigen pflegt. Rentenpunkte für die Pflege werden nur vergeben, wenn man keine volle Altersrente erhält. Eine Teilrente, selbst eine 99,99%-Teilrente, gilt rechtlich nicht als volle Altersrente. Indem man auf 0,01% der Rente verzichtet, erhält man zusätzliche Rentenpunkte für die Pflege, die die monatliche Rente um 7 bis 35 Euro erhöhen. Diese Erhöhung bleibt lebenslang bestehen, auch wenn die Pflege endet. Eine Teilrente ist jedoch nicht vorteilhaft, wenn man in Frührente ist und weiterarbeitet, da die Hinzuverdienstgrenze abgeschafft wurde.
Normalerweise sind die meisten froh, wenn sie eine Rente beantragen können. Deshalb mutet der Gedanke merkwürdig an, nur eine Teil-Rente zu erhalten. Und dennoch kann dies ein extrem cleverer Weg sein, deutlich mehr Rente zu erhalten. Und zwar für alle, die eine reguläre Altersrente erhalten und noch einen Angehörigen pflegen. Denn dann erhält man weiter Rentenpunkte für die Pflege.
Clever zu mehr Rente
Die Teilrente kann für viele ein wahrer Geld-Kniff sein. Denn Rentenpunkte für die Pflege gibt es nur, wenn man noch keine volle reguläre Altersrente erhält. Und eine Teil-Rente ist rechtlich keine reguläre volle Altersrente, auch wenn es sich um eine 99,99%-Teilrente handelt. Das haben mehrere Gerichte bestätigt.
So funktioniert der Renten-Trick
Was bedeutet das konkret? Ganz einfach: Wer Altersrente erhält, also die Regelaltersrente überschritten hat und sich um einen Angehörigen mit Pflegegrad kümmert, sollte einen Brief an die Rentenkasse schreiben und vom nächsten Monat an, nur noch eine 99,99%-Teilrente beantragen. Das geht jederzeit ohne Frist und ohne Formular.
Kleiner Verzicht – großer Gewinn
Faktisch verzichtet man dann auf 0,01% der Rente, also auf wenige Cent im Monat. Dafür erhält man nach einem Jahr zusätzlich Rentenpunkte für die Pflege dem eigenen Rentenkonto gutgeschrieben – was wiederum die Rente deutlich erhöht. Bereits nach einem Monat mit den zusätzlichen Rentenpunkten hat man dann den kleinen Cent-Verzicht mehr als ausgeglichen. Denn diese zusätzlichen Rentenpunkte für die Pflege erhöhen – je nach Pflegegrad des Angehörigen – die eigene monatliche Rente um 7 bis 35 Euro. Und zwar auf Dauer!
Jedes Jahr eine zusätzliche Erhöhung
Und jetzt kommt die Besonderheit. Im zweiten Pflegejahr gibt es erneut die zusätzlichen Rentenpunkte. Und natürlich wird sowohl die 99,99%-Teilrente wie auch die zusätzlichen Rentenpunkte für die Pflege durch die regulären Renten-Erhöhungen nochmals erhöht. Das heißt, man profitiert doppelt. So geht es jedes Jahr weiter.
Geld-Vorteile bleiben lebenslang
Endet die Pflege irgendwann, schreibt man wieder einen Brief an die Rentenkasse und beantragt ab nächstem Monat wieder die volle 100%-Rente. Die in der Zwischenzeit für die Pflege erhaltenen zusätzlichen Rentenpunkte bzw. Renten-Erhöhung bleiben einem erhalten – und zwar ein Leben lang.
Keine Vorteile bei Frührente
Natürlich fragen sich jetzt vielleicht viele, ob eine Teil-Rente auch noch lohnt, wenn man in Frührente ist und noch weiterarbeitet. Hier heißt die Antwort inzwischen: Nein! Denn die Hinzuverdienstgrenze bei Frührenten, also wenn man die reguläre Altersgrenze noch nicht erreicht hat, wurde abgeschafft. Deshalb muss man dann keine 99,99%-Teil-Rente mehr nutzen, das war vor ein paar Jahren noch nötig. Heißt: Teil-Rente lohnt in erster Linie nur noch, wenn man einen Angehörigen pflegt und älter als die Regelaltersgrenze ist.