Markenlogo
Artikel-Coverbild
News

Bundesbürger erhalten vergleichsweise wenig Rente

5.12.2025
Avatar von Jürgen Sinn
Jürgen Sinn
2 Minuten

Die Netto-Ersatzquote in Deutschland liegt bei 53%, während sie in den Niederlanden 96% beträgt.

Auch wenn die Politik aktuell über 48%-Haltelinie für die Rente streitet – viel wichtiger für das Auskommen im Ruhestand ist die sog. Netto-Ersatzquote. Konkret heißt dies: Wie viel Einkommen hat man im Vergleich zum letzten Nettolohn? Und hier erhalten die Bundesbürger sehr wenig Geld. Die Netto-Ersatzquote liegt hierzulande gerade bei 53%, ermittelte gerade die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung (OECD). Zum Vergleich: Im Schnitt der Industrieländer liegt die Netto-Ersatzquote bei 63%; in vielen EU-Länder noch höher: Schweden 66%, Frankreich: 70%, Spanien 86%, Österreich 87%, in den Niederlanden sogar 96%. Das heißt: Im Schnitt haben Holländer im Alter das gleiche Einkommen wie im Job. Der Hauptgrund, warum Ruheständler in anderen Industrieländern deutlich besser versorgt sind: Neben der gesetzlichen Rente gibt es oft eine verpflichtende private Vorsorge am Kapitalmarkt; und die Beitragssätze zur gesetzlichen Rente sind vielfach deutlich höher – in Italien 33%, in Spanien 28%, in Frankreich 27,8%, in Deutschland sind es 18,6%. Heißt: Die Alterseinkünfte sind in Deutschland auch deshalb so niedrig, weil auch von Arbeitnehmern zu wenig in die gesetzliche Rente eingezahlt wird und man sich weitgehend auf die gesetzliche Rente als Einkommensart konzentriert, während in anderen Ländern konsequent von jedem einzelnen zusätzlich mehr Geld privat angelegt wird. Genau diese Dinge werden mit dem aktuellen Rentenpaket und der Haltelinie noch nicht einmal im Ansatz gelöst. Welche Folgen die aktuelle Rentenpolitik der Regierung für Rentner hat, steht hier: https://www.rente-und-co.de/rente/jetzt-kommen-goldene-renten-jahre

Quote

In der nächsten Legislatur-Periode ab 2029 stellr sich die Frage des Rentenalters. Das heißt: In den 30er Jahren werden wir schrittweise – Jahr für Jahr – etwas länger arbeiten müssen

Jens Spahn

Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion